40. Kölner Island-Kolloquium (30.11.2013)
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Prof. Dr. Gert Kreutzer (Köln)
100 Jahre Deutsch-Isländische Gesellschaften -
Kristín Jóhannsdóttir (Vestmannaeyjar)
Blick auf Vestmanneyjar 40 Jahre nach dem Vulkanausbruch 1973 -
Angelika Hoffmann (Lüneburg) und Gisela Schwarz (Bergisch Gladbach)
Die Autorinnen stellen ihr Buch „Blikis Land“ vor -
Lars Duppler und sein Quartett
„Rætur“, Jazzmusik mit isländischen Wurzeln
Leitung: Dr. Sverrir Schopka
Informationen zum Programm
Prof. Dr. Gert Kreutzer (Köln)
100 Jahre Deutsch-Isländische Gesellschaften
Gert Kreutzer, 1940 in Schlesien geboren, studierte Germanistik, Latein und Nordische Philologie in Münster, Tübingen und Kiel. Nach Ausbildung zum Studienassessor seit 1970 Assistent am Nordischen Institut der Universität Kiel. Promotion 1974, Habilitation 1983, Privatdozent und Akademischer Oberrat an der Universität Kiel, 1989 apl. Professor. 1990 bis September 2005 Professor für Skandinavistik und Direktor des Instituts für Nordische Philologie an der Universität zu Köln. Seit 2002 Präsident der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V., Köln. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur- und Kulturgeschichte Skandinaviens von der Wikingerzeit bis zur Gegenwart, insbesondere zur isländischen Literatur und Kultur, zahlreiche Übersetzungen aus dem Isländischen, insbesondere Lyrik von zeitgenössischen Autoren. Herausgeber mehrerer Buchreihen und Zeitschriften.
Zum Vortrag: Intensive deutsch-isländische Beziehungen gibt es schon seit über 1000 Jahren. Diese sind schon oft gewürdigt und in Erinnerung gerufen worden, zuletzt in den Reden anlässlich des Deutschlandbesuchs des isländischen Staatspräsidenten. In diesem Vortrag soll aber eines Ereignisses gedacht werden, das erst oder immerhin doch schon vor 100 Jahren stattgefunden hat und einen Meilenstein in der Geschichte der kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern bedeutet, nämlich der Gründung der Vereinigung der Islandfreunde am 15. März 1913 in Dresden. Von hier ausgehend soll in groben Zügen die durchaus wechselvolle hundertjährige Geschichte dieser Vereinigung mit ihren Nachfolge-, Tochter- und Schwestergesellschaften nachgezeichnet werden, wobei natürlich auf ihre Ziele, Tätigkeiten und Publikationen einzugehen sein wird.
Kristín Jóhannsdóttir (Vestmannaeyjar)
Blick auf Vestmanneyjar 40 Jahre nach dem Vulkanausbruch 1973
Kristín Jóhannsdóttir wurde1960 in Vestmannaeyjar geboren. Dort besuchte sie die Volks- und Realschule und machte 1981 ihr Abitur im Gymnasium Hamrahlíð in Reykjavík. 1982–1984 arbeitete sie bei Icelandair in Oslo. 1985 nahm sie ihr Studium der Geschichte, Germanistik und Skandinavistik an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg auf. Weitere Stationen waren an der Karl-Marx-Universität in Leipzig und der Freien Universität Berlin, wo sie 1991 ihren Abschluss „Magister“ machte. In den Jahren 1991 bis 2000 war sie Korrespondentin des Isländischen Rundfunks RÚV in Berlin. Anschließend ging sie nach Frankfurt als PR- und Marketing Manager der Icelandair in Deutschland. Im Mai 2004 folgte sie dem Ruf aus ihrer Heimat und übernahm das Amt des Tourismus-Kultur und Marketing Managers für Vestmannaeyjar, das sie bis heute innehat.
Sie hat an zahlreichen Dokumentarfilmen von Arte zu isländischen Themen mitgearbeitet, sowohl als Übersetzerin als auch Assistentin bei den Dreharbeiten. Genannt seien hier nur „Trolle, Menschen, Papageitaucher“ von Jürgen Reitz, Arte 2007 und „Menschen in Europa – Vestmannaeyjar“ von Lutz Gregor, Arte 2008.
Zum Vortrag: Der Vulkanausbruch am 23. Januar 1973 auf Vestmannaeyjar kam für alle völlig überraschend und hatte großen Einfluss auf das weitere Leben der Bewohner der Insel. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Geschichte, Geologie und Geographie der Inseln und geht auf die Einwirkungen der Vulkanausbrüche Surtsey 1963, Heimaey 1973 und Eyjafjallajökull 2010 ein. Ferner wird das kulturelle Leben geschildert, die große Musiktradition, Festivals, Literatur, Museen und Ausstellungen der Geschichte der Vulkane und des Meeres. Wie hat sich die Bevölkerung entwickelt und wie ist die heutige Stellung von Vestmannaeyjar?
Angelika Hoffmann (Lüneburg) und Gisela Schwarz (Bergisch Gladbach)
Die Autorinnen stellen ihr Buch „Blikis Land“ vor
Angelika Hoffmann, Journalistin. Unter anderem Stern, Associated Press, Radio Danmark, Lehrbeauftragte in Hamburg und Lüneburg, Hörfunk NDR. Lebt und arbeitet in Lüneburg und in dem kleinen Bauernhof Bitter an der Elbe. Verheiratet. Eine Tochter. Ein Islandpferd. Ein Islandhund. Und immer noch beim Versuch, Isländisch zu lernen.
Gisela Schwarz, Journalistin (Kultur). Kölner Stadt-Anzeiger, u. a. Stern, Burda Fotofachzeitschriften, zahlreiche Kalender- und Buchveröffentlichungen. Lebt und arbeitet in Bergisch Gladbach. Zweite Profession: Künstlerin. Wunschtraum: Ein halbes Jahr leben in Island.
Zur Buchvorstellung: „Bliki“ – „der Leuchtende, der Glänzende“, so nennen die Isländer den Eiderenten-Erpel wegen seines prachtvollen schwarz-weißen Gefieders. Die beiden Journalistinnen Angelika Hoffmann und Gisela Schwarz haben sich an den Küsten Islands auf die Suche gemacht nach „Blikis Land“. Und sie entdeckten eine einzigartige Freundschaft zwischen den Menschen und den wilden Vögeln, die bis heute ihre Freiheit behalten und unter strengem Schutz stehen. In ihrem Buch „Blikis Land“ erzählen die Autorinnen in Wort und Bild von zauberhaften Begegnungen an den rauen Küsten der Insel.
Auf dem Weg in Blikis Land – Reise in eine unbekannte Welt zum Hören, Sehen und Fühlen
- Wege zu den wilden Vögeln – lockerer Dialog zwischen Angelika Hoffmann und Gisela Schwarz zur Einführung
- Wie die Daunen in die Federbetten kommen – Reportage in Wort, Bild und Ton (Audio-Slide-Show/Beamer)
- Begegnungen – Bilder und Live-Kommentare
Lars Duppler und sein Quartett
„Rætur“, Jazzmusik mit isländischen Wurzeln
Lars Duppler – Fender Rhodes/Moog
Johannes Behr – Gitarre
Philipp Bardenberg – E-Bass
Jens Düppe - Schlagzeug
Lars Duppler, geboren 1975 in Flensburg, studierte an der Musikhochschule Köln bei Heinz Lüdemann, John Taylor und Bill Dobbins. Abschlussprüfung Instrumentalpädagogik Jazzklavier 2002 (Künstlerische Abschlussprüfung mit der Note 1,0). 2000/2001 Erasmus-Stipendium zum Studium am Conservatoire de la musique in Paris bei Daniel Humair und Francois Théberge. Mitglied des Landesjugend-Jazzorchesters NRW (1997–2000 Tourneen in China und der Türkei), Mitglied des European Youth Jazz Orchestras (2000, Tournee in Südost-Europa).
Er hat an mehreren Wettbewerben teilgenommen und Preise gewonnen, z. B. Preisträger DaimlerChrysler Jazz Contest 2000, Jazzförderpreis der Stadt Köln (Horst und Gretl Will Stipendium) 2003, 3. Platz beim „Neuen Deutschen Jazzpreis“ 2008 mit „Alliance Urbaine“. Zahlreiche Tourneen und Auftritte bei Festivals im In- und Ausland, ferner Hörfunk- und TV-Produktionen.
„Rætur“ (Pressetext)
„The best of two worlds“ – mit diesem Satz kann man das neue Projekt des Kölner Pianisten Lars Duppler am besten beschreiben: Der Sohn eines Deutschen und einer Isländerin hat sich mit seinem neuen Quartett „Rætur” auf musikalische Spurensuche nach Island begeben, traditionelle Songs neu arrangiert, eigene Kompositionen geschrieben, die den Spirit der Insel tragen und das Programm in einem fantastisch gelegenen Studio am Polarkreis aufgenommen. Darüber hinaus hat er mit der Besetzung Fender Rhodes/Moog, Gitarre, E-Bass und Schlagzeug die Fährte seiner Jugend wieder aufgenommen und sich soundmäßig einem eher rockigen Ideal angenähert. Herausgekommen ist ein erfrischendes Album, dem Sound der Insel verhaftet, aber abseits von Trollen, Elfen und mystischen Klängen.